Leitzins
Der Leitzins ist jener Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld
bei der Europäischen Zentralbank (EZB) leihen und anlegen können. Er
wirkt sich somit auf die Zinsen der Banken aus und über diesen Weg
auch auf die gesamte Volkswirtschaft. Über die Veränderung des
Leitzinses kann die EZB wichtige wirtschaftliche Größen wie die
Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum und Außenwert einer
Währung beeinflussen.
Niedrige Leitzinsen kurbeln die Wirtschaft an, da Unternehmen
günstig Kapital für Investitionen aufnehmen können. Dies lässt den
Bedarf an Arbeitskräften steigen. Infolgedessen geht die
Arbeitslosigkeit zurück und das Lohnniveau steigt. Ein höheres
Einkommen führt wiederum zu höherer Nachfrage nach Produkten und
Dienstleistungen. Da die Nachfrage steigt, das Angebot aber nicht
direkt erhöht werden kann, steigen wiederum auch die Preise.
Hohe Leitzinsen haben den gegenläufigen Effekt. Um die hohe
Inflation zu bekämpfen, hat die EZB am 21. Juli 2022 den Leitzins um
0,5 Prozent angehoben.
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